Die Magie liegt im Detail – Teil 1

Makel? Ach was, Markenzeichen! Ob große Nase oder Schlupflider, wir zeigen, wie Sie Ihre Vorzüge gekonnt betonen.

Porträt Sönke Ullrich

von Sönke Ullrich

01. Januar 1970

Jennifer Aniston trägt detailverliebtes Make-up

© Getty Images

Nach Sektionen lesen

Schlupflider, eng zusammenstehende Augen, abstehende Ohren, eine hohe Stirn oder große Nase – na und? Die Schönheitsideale von einst sind zum Glück längst überholt. Markante Typen sind gefragt, denn sie hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Zudem lassen sich die meisten Makel gekonnt in Szene setzen. Make-up-Künstler geben Tipps, wie Sie Besonderheiten betonen – und Stars zeigen, wie ein vermeintlicher Makel auch zum Markenzeichen werden kann. 

Jennifer Aniston

Jennifer Aniston lächelt in die Kamera
Jennifer Aniston setzt auf Schimmer-Lidschatten© Getty Images

Jennifer Aniston kann mit Kritik umgehen. „Klar habe ich schon gehört, dass meine Augen nicht den perfekten Abstand haben. Na und? Dafür hatte ich noch nie einen Bad Hair Day.“

Menschen mit eng zusammenstehenden Augen wird übrigens Sturheit nachgesagt, aber auch Leidenschaft und Kommunikationsfreude. Sönke Ullrich, Make-up-Profi der Parfümerien Schuback: „Optisch profitieren sie von hellen Schimmer-Lidschatten in den Augenwinkeln und einer kräftigen Farbe an den äußeren Winkeln der Augen. Die Mascara sollte außen stärker getuscht werden als innen, so wirkt das Auge offener.“ Bei weit auseinander stehenden Augen verhält es sich farblich genau umgekehrt.

Jamie Lee Curtis

Jamie Lee Curtis lächelt in die Kamera
Jamie Lee Curtis trägt die Haare mit Stil© Getty Images

Jamie Lee Curtis hatte keine Lust mehr, ständig die Haare zu färben – und so wurde ihr Kurzhaarschnitt in Grau zu einem Statement. „Anfangs waren einige Leute so nett, mir zu sagen, dass ich viel älter aussehe. Inzwischen kriechen sie zu Kreuze und sagen, dass es eine coole Entscheidung war.“

„Am schönsten wirkt Silber mit einer klaren, schlanken Silhouette oder einem Schnitt mit minimalistischem Schwung.“

Bastian Casaretto

Colorist und Artistic Director von Aveda

Es gibt immer mehr entspannte Vorbilder im Grey-Girls-Club: Annie Lennox, Diane Keaton, Sharon Stone und natürlich Ina Müller. „Grau strahlt Selbstsicherheit, Intelligenz und Lebenserfahrung aus, wirkt bei vielen lässig und schick“, sagt Bastian Casaretto, Colorist und Artistic Director von Aveda. Das Problem: „Die Haare an den Schläfen verlieren meist zuerst die Farbe, im Nacken werden sie zuletzt grau. Annähern kann man sich mit Strähnen in Asch- oder Schiefertönen. Blondinen können einen kühlen Blondton mit Silberschimmer versuchen.“ Lange Stufenschnitte sind ideal, Locken eher schwierig. „Am schönsten wirkt Silber mit einer klaren, schlanken Silhouette oder ein Schnitt mit minimalistischem Schwung. Sonst kann es schnell einen unerwünschten Granny-Look geben.“ Wichtig ist eine Haarpflege, die sich wie ein Schutzmantel um das Haar legt und den Glanz intensiviert. Tabu für graues Haar sind Styling-Cremes, weil sie es stumpf aussehen lassen. Beim Make-up darf’s etwas kräftiger sein: Blasse Pastell- und Nudetöne besser durch Apricot und Pfirsich ersetzen, da sie Frische zaubern. Mattes Silber oder Schiefer auf den Lidern wirken harmonisch, ein knallroter Mund kann dem Look einen „Wow-Effekt“ geben.

Sarah Jessica Parker

Sarah Jessica Parker lächelt in die Kamera
Sarah Jessica Parker strahlt ihre Makel weg© Getty Images

Sarah Jessica Parker hat das, was man eine Charakternase nennt und auch sonst entspricht sie mit kurzen 1,61 Metern und O-Beinen nicht dem gängigen Schönheitsideal. In Hollywood wurde sie oft für ihr ungewöhnliches Aussehen kritisiert. „Die Leute vom Film sagen mir andauernd, ich solle mal meine Nase machen lassen. Auch bin ich kein großer Fan von Botox, weil ich als Schauspielerin denke, dass es meine Ausdruckfähigkeit einschränkt. Also höre ich einfach nicht hin, wenn Leute mir sagen, dass ich Makel habe.“

„Wichtig ist es, die Grundregeln zu kennen. Helle Make-up-Töne betonen, dunkle kaschieren.“

Michael Dießl

Art Director von Estée Lauder

Eine große Nase kleiner erscheinen lassen? „Das geht“, sagt Michael Dießl, Art Director von Estée Lauder. „Wichtig ist es, die Grundregeln zu kennen. Helle Töne betonen, dunkle kaschieren. Es sind also eine Foundation im Hautton und eine dunklere nötig. Den dunkleren Ton über den Nasenlöchern an den Unterseiten der Nase auftragen, um die Illusion von Schatten zu schaffen. Dann denken Sie sich zwei Pfeile, die von der Mitte der Nasenwurzel bis zum Ansatz der Nasenlöcher verlaufen. Auch hier einen Klecks vom dunklen Ton auftragen. Anschließend mit dem helleren Ton eine gerade Linie über die Mitte ziehen und die Nasenfalten an den Seiten aufhellen. Alles vorsichtig verblenden und mit einem transparenten Puder fixieren.“ Noch einfacher geht das Konturieren mit einem Profi-Set: „New Dimension Shape+Sculpt Face Kit“ von Estée Lauder. Tipp vom Make-up-Experten: Mit Rouge auf den Wangen wirkt die Nase optisch auch etwas kleiner, ebenso lenken betonte Augen die Blicke ab. Entscheidend ist auch die Frisur. Straff aus dem Gesicht gekämmtes oder ganz glattes Haar lässt die Nase größer erscheinen, ein Pony, sanfte Wellen oder Locken umspielen das Gesicht und schicken sie in den Hintergrund.

Cameron Diaz

Cameron Diaz ist immer ein Thema, wenn es um Akne geht. „In meiner Haut habe ich mich lange total schrecklich gefühlt. Es war eine Herausforderung, meine Akne vor der Kamera zu verbergen. Um die 30 wurde es durch eine Ernährungsumstellung zwar deutlich besser. Sie ist immer noch nicht perfekt, aber was soll’s? Ich kann jetzt gut damit umgehen und habe die richtigen Produkte gefunden.“

Camerion Diaz lächelt in die Kamera
Camerion Diaz weiß mit ihren Hautmakeln umzugehen© Getty Images

Mit dem richtigen Make-up lassen sich Unreinheiten, Pickel und Rötungen heute unsichtbar machen. Greifen Sie zu Foundations, die speziell auf Problemhaut ausgelegt sind. Für punktuell mehr Deckkraft ist eine Camouflage-Palette eine gute Wahl. Durch die verschiedenen Farbtöne, die sich individuell zusammenstellen lassen, kann jeder Hautton exakt gemischt und getroffen werden. Praktisch zum Abdecken kleiner Rötungen sind Sticks. „Nach dem Verblenden sollte der Teint schön ebenmäßig sein. Ein kleiner Tipp: Mit dem Rondo-Pinsel von Da Vinci erzielen Sie in Windeseile perfekte Ergebnisse. Ein Hauch Mineralpuder fixiert das Ergebnis“, sagt Sönke Ullrich.

Abonniere unseren

Newsletter

mit Trends & Aktionen

Werde Teil der Beauty Professional Familie und erhalte spannende Einblicke und Insider-Tipps aus erster Hand. Jetzt anmelden!

Abmeldung jederzeit möglich

Besondere Angebote
Wertvolle Insider-Tipps
Exklusive Geschenke
Tolle Gewinnspiele