Rötungen im Gesicht: Was dahinter steckt!

Überempfindlich, neurosensitiv, sensibel – fast jede Frau erlebt ihre Haut als irritiert und empfindsam. Hier kommt die Entspannung für alle Hauttypen!

von Daniela Jambrek

22. März 2021

Close-up Frau

© GretaMarie / Getty Images

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Kaum wird es stressig, beim Zoom Meeting beispielsweise, oder es weht ein nur etwas stärkerer Wind, glühen die Wangen. Ein Schluck Wein und zwei Minuten später beginnt die Haut sich zu röten; und erst unter der Maske – da spannt und juckt es unaufhörlich.

Rötungen im Gesicht gehören zum Alltag sensibler oder überempfindlicher Haut – genauso wie das Gefühl, nichts dagegen tun zu können.

Hier kommt der erste Trost, ein schwacher zwar, aber immerhin: Wir sind mehr!

Bereits über 70 Prozent aller mitteleuropäischen Frauen, egal in welchem Alter, empfinden ihre Haut als überempfindlich, sensibel, leicht reizbar.

50 Prozent leiden unter Rötungen im Gesicht. Tendenz: steigend!

Rötungen im Gesicht, Tendenz: steigend! Woran kann das nur liegen?

Die Ursachen sind so komplex wie die sensible Haut selbst – und auch für Experten nicht leicht zu erkennen. Denn empfindliche oder auch sensible Haut ist kein klar definierter Hauttyp.

Da aber viele Menschen zunehmend unter überempfindlicher Haut leiden, nicht zuletzt nach einem langen Winter mit Masken und beißender Kälte, plädieren immer mehr Experten (Dermatologen und Kosmetologinnen) dafür, jede Haut als potentiell „empfindlich“ zu betrachten – und sie auch so zu behandeln!

Entspannung ist also in Sicht: Welche Pflege, welche Produkte für unsere immer sensiblere Haut geeignet sind, was täglich zu beachten ist, akut und präventiv – YBPN hat den ultrasanften Pflegeguide für empflindliche Haut – also für uns alle!

Wenn Rötungen im Gesicht auftreten, ist es am wichtigsten, die Zeichen von Empfindlichkeiten richtig zu deuten, um entsprechend handeln zu können – vorbeugend und akut.

Das heißt, es gilt herauszufinden, worauf die empfindliche Haut mit Rötungen im Gesicht reagiert, worauf mit Trockenheit, mit Pickelchen oder anderen Hautproblemen, wann sie juckt oder sich schuppt. Ein „Skin Diary“, ein Hauttagebuch hilft dabei enorm.

Rötungen im Gesicht können unendlich viele Ursachen haben

Sensible Haut, auch neurosensitive Haut genannt, kann grundsätzlich auf alles reagieren, auf Lebensmittel, Duftstoffe, Umweltbelastungen (Feinstaub), auf haptischen Druck, Stress, Wind und Wetter, oder auf die ersten Sonnenstrahlen im Frühling.

Also auf physikalische, chemische und biologische Faktoren. Das unterscheidet sie deutlich von allergischer Haut! Die allergische Haut reagiert auf einen bestimmten Stoff.

Schnell wirksame Pflegtipps und Produkte bei akuten Rötungen im Gesicht

Im ersten Teil des ultrasanften Pflegeguides geht es um die schnellen Pflegtipps und Produkte, die bei Rötungen im Gesicht helfen. Und darum, welche Inhaltsstoffe sie haben bzw. nicht haben sollten.

Dermatologen empfehlen bei akuten Rötungen, ersteinmal einen Tag „Cremefasten" einzulegen, also die Haut mit lauwarmem Wasser zu reinigen, und kein Pflegeprodukt aufzutragen, damit sie sich beruhigen kann.

Für die Skincare bei empfindlicher Haut gelten dann folgende Tipps:

  • Je kürzer die INCI-Liste (Angabe der Inhaltsstoffe, "International Nomenclature of Cosmetic Ingredients") auf einem Produkt, desto besser.
  • Auf Duft- und Konservierungsstoffe komplett verzichten (dafür gibt es gesicherte Daten) – zum Beispiel mit „ZZ Sensitive - System Anti-Stress“ von Annemarie Börlind.
  • So wenig Farbstoffe, Silikone, Mineralölderivate (wie Paraffine, PEGs, MOAH) wie möglich (z.B. mit „Smoothness Bare Haven Soft Moisturizer“ von Bare Minerals)
  • Naturkosmetik ist nicht per se empfehlenswert für empfindliche Haut, aber viele natürliche Komponenten sind superverträglich oder haben sogar einen lindernden Effekt, wie zum Beispiel Kamille, Mandelöl, Jojobaöl, Glycerin und Panthenol.

Die Pflegelinie „Calm-Essentiel“ von Clarins speziell für irritierte und sensible Haut verspricht optimale Verträglichkeit bei rund 95 Prozent Inhaltsstoffen natürlichen Ursprungs.

„Calm-Essentiel Gel Anti-Rougeurs“ mildert das unangenehme, trockene, spannende Hautgefühl, erfrischt und beruhigt sensible Haut – und erhöht die Toleranz.

Rötungen im Gesicht werden dank spezieller Perlmuttpartikel und der darin enthaltenen Pigmente gemildert und korrigiert.

Die Textur erfrischt und verschmilzt mit der Haut, versorgt sie intensiv mit Feuchtigkeit und schützt sie. Tag für Tag verbessert sich der Level der Toleranz gegenüber Einwirkungen von außen.

Speziell bei starken Rötungen im Gesicht, beruhigt das „Sensacea Intensivserum“ von Dado Sens und kühlt überempfindliche Haut gezielt.

Die hochwirksamen Pflegestoffe Süßholz, Aloe vera und Purpur-Rotalge besänftigen die irritierte Haut bei regelmäßiger Anwendung nachhaltig. Empfehlenswert auch bei Couperose bis hin zu ersten Anzeichen von Rosazea.

Zink, Hanf und CBD – ein Segen gegen Rötungen im Gesicht

Für akute Stress-Situationen perfekt: Neue Rezepturen und Texturen mit Zink (wundheilend) und Hanf (beruhigend)! Zum Beispiel „SOS Care Akutspray“ von Dado Sens und „Super Seed Serum Broccoli Seed and Peptides Fragrance Free“ von Votary.

Über Nacht perfekt zur Beruhigung und Erholung: Hanföl und CBD. CBD (Cannabidiol) wirkt entzündungshemmend, antioxidativ, hat eine natürliche schmerzlindernde Wirkung und lindert die neurale Empfindlichkeit.

Hanföle spenden Feuchtigkeit und stimulieren das natürliche Lipidprofil der Haut, während gleichzeitig die Barriere-Funktion der Haut verbessert wird, zum Beispiel in „Super Boost Night Drops - CBD and Strawberry Seed“ von Votary.

Im zweiten Teil des Pflegeguides geht es um präventive Tipps, die nicht nur der bereits sensiblen Haut, bzw. der empfindlich reagierenden Haut extrem gut tun, sondern alle Hauttypen stärkt und gesund erhält!

Die intakte Barriere

Unsere Hautbarriere (die oberste Hautschicht) soll das Eindringen von Fremdstoffen und Mikroorganismen von außen verhindern, gleichzeitig muss sie dafür sorgen, dass wir nicht zu viel Feuchtigkeit über die Haut verlieren.

Dafür braucht sie zwischen den Zellen genügend Fett (medizinisch: Doppellipidschichten aus Ceramiden, Cholesterin und langkettigen Fettsäuren).

Gestörte Barriere = empfindlichere Haut

Wenn nun eine gestörte Barrierefunktion vorliegt, reagiert die Haut stärker, also empfindlicher, auf alles, was von außen kommt.

Ein ausbalanciertes Verhältnis von Feuchtigkeit und Lipiden in Masken und Moisturizern (auf pflanzliche Öle wie beispielsweise Sheabutter achten!) unterstützt die Barriereschicht, zum Beispiel in „Perfect Balance Mask“ von A4 Cosmetics.

Extratipp: Unter der Maske wird es jetzt relativ warm. Durch die Feuchtigkeit des Atems, die ebenfalls entsteht, quillt die Hornschicht. Dies kann Barriereschäden auslösen.

Am besten zwischendurch immer mal Lüften und eventuell mit einem Papiertuch abtupfen. Regelmäßig Maske wechseln – mindestens täglich oder bei Papiermasken alle 4 Stunden; Stoffmasken aus reiner Baumwolle oder Masken mit Silberfäden wirken antibakteriell und triggern die Haut nicht!

Hautflora aus dem Gleichgewicht = sensiblere Haut

Wir sollten uns ganzheitlich betrachten und unsere gesamte Flora unterstützen, zum Beispiel über die Ernährung mit pflanzlichen Ölen (wie Leinöl), die Gamma-Linolensäure enthalten.

Die wirkt wie der Mörtel zwischen den Zellen und balanciert auch das sensible Milieu (Skin Mikrobiom) auf unserer Haut aus.

Pre-, pro- oder präbiotische Pflege (meist mit Laktobazillen, Milchsäurebakterien) als einmonatige Kur beruhigt die empfindliche Haut, in dem sie ihr Nährstoffe liefert, die das Gleichgewicht der Mikroorganismen fördert.

„Advanced Génifique Sensitive“ von Lancôme zum Beispiel „füttert“ die Haut mit einem Komplex aus sieben pre- und probiotischen Bestandteilen, in dem sich die erwünschten Mikroorganismen pudelwohl fühlen.

Das Ergebnis: Die sensible Haut fühlt sich sofort entspannter und beruhigt an und nach einem Monat sind Rötungen im Gesicht, Trockenheit, Juckreiz deutlich gemindert.

Der optimale pH-Wert

Wenn der pH-Wert der Haut stimmt – er sollte immer bei 5,5 liegen – ist auch ihr Säureschutzmantel in Balance.

Es dauert eine Weile, bis sich der Schutzmantel beispielsweise nach der Reinigung mit Wasser oder Schaum, während der er sich in den alkalischen Bereich erhöht, wieder aufgebaut hat. Je trockener die Haut, desto länger dauert dieser Vorgang.

Morgens nur mit lauwarmem Wasser abspülen, abends gründlich, aber sanft mit milden Reinigungsprodukten (Milch, Crème, Öl) reinigen, zum Beispiel mit „Regeneration E Reinigungsmilch“ von Dado Sens oder „ZZ Sensitive System Anti-Stress Milde Reinigungsemulsion“ von Annemarie Börlind.

Am besten noch einen Toner verwenden, der den pH-Wert wieder deutlich nach unten reguliert (nennt sich ”sauer gepuffert“ und liegt bei einem pH-Wert von rund 4 bis 4,5). Empfehlenswert sind „Jeunesse Gesichtswasser“ von Hildegard Braukmann und „Comforting Perfecting Toner“ von Lancaster.  

Extra-Tipp: Im Frühjahr das Gesicht abends besonders gründlich reinigen, trotzdem mild natürlich. Warum? Weil sich sonst in der Bettwäsche (die wechseln wir ja nicht so oft) Pollen sammeln. Zusammen mit feuchtigkeitsarmer Luft reizt dies die empfindliche Haut noch extra.

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