Auf der Suche nach dem Cellulite-Killer

Bye-bye Cellulite-Dellen! Von Ultraschall, Tiefenerwärmung, Kohlendioxid und Laser - wir haben Beauty-Treatments entdeckt, die Ihre Orangenhaut straffen.

cc0 Bild: Eine Frau in Hotpants hält eine Kamera in der Hand

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Der „Beauty“-Nobelpreis wäre ihnen sicher: den Wissenschaftlern, die endlich den genetischen Code entdecken und ganz genau entschlüsseln, warum etwa fünf glückliche Prozent aller Frauen von Cellulite verschont bleiben. Denn wer dieses Rätsel knackt – so sind sich die Forscher einig –, hat als Folge auch schnell die Erlösung im Reagenzglas. Oder: hält die Billion-Dollar-Rezeptur gegen Cellulite in seinen Händen. Einer von ihnen: Dr. Enzo Emanuele von der Universität Pavia.

Der Mediziner und sein Team untersuchten in ihren Studien 400 schlanke Frauen. 200 mit, 200 ohne Anzeichen von Cellulite. Zwei Gene, beziehungsweise Genvarianten, konnten sie dabei bereits identifizieren. Sie sollen für die Ausbildung des ungeliebten Hautreliefs in Form von Dellen entscheidend sein. Beide (ACE und H1F1 genannt) beeinflussen vor allem die Enzyme, die für die Degeneration der elastischen und stützenden Kollagenfasern verantwortlich sind und damit die Architektur unseres Bindegewebes verändern, sodass Cellulite entsteht.

„Noch sind dies Theorien. Wenn wir sie beweisen, könnte dies die Basis einer neuen Sicht und einer viel gezielteren Behandlung der verschiedenen Formen der Cellulite darstellen“, sagte der italienische Forscher dem „Journal of the European Academy of Dermatology“, in dem er seine Studien zuerst veröffentlichte. „Wir könnten in der Zukunft einen Biomarker entwickeln, der Auskunft über die individuelle Physiologie jeder Cellulite gibt.

Daraus ließe sich die optimale Beauty-Behandlung für jede einzelne Frau ableiten.“ Auch heute schon kombinieren deshalb die Treatments im Kosmetikinstitut und beim Dermatologen immer häufiger verschiedene Technologien, um der Cellulite differenzierter zu begegnen und auf die drei Hauptursachen Einfluss zu nehmen: auf die vergrößerten Fettzellen, auf Wasseransammlungen im Gewebe und auf das unelastische und verhärtete Bindegewebe. YBPN stellt Ihnen hier die vielversprechendsten Behandlungen vor.

7 Beauty-Experten: Das Team für Haut

Ultraschall gegen lokale Pölsterchen

Die Kombination aus Ultraschall-Kavitation und Ernährungstipps, „Body Spa“ genannt, wurde von dem erfolgreichen Ernährungs- und Fitnesscoach Boris Kren und seiner Frau Marcella entwickelt. Wo es am besten wirkt: Die Methode ist geeignet für lokale Fettdepots vor allem an Ober- und Unterbauch, Po und Hüften und für die sogenannten Reiterhosen.

Was dabei passiert: Die Kosmetikerin führt das Handstück mit dem Ultraschall über die Cellulite-Problemzonen, dabei sollen die Wellen eine Kompression und Dekompression im Gewebe erzeugen. Die Gasbläschen, die dabei entstehen – dieser Vorgang wird als Kavitation bezeichnet –, werden immer größer und sollen die Fettzellen zum Implodieren bringen und sie damit verflüssigen, um vom Körper über die Leber und Nieren abgebaut werden zu können.

Vorteile: vollkommen schmerzfrei; Hautoberfläche, Blutgefäße und Nerven bleiben unberührt und intakt; Reduktion des Umfangs direkt an gewünschten Stellen, Anregung der Kollagensynthese, Aktivierung des Lymphtransports, gestrafftes Gewebe.

Kritikpunkt: Ob die Fettzellen tatsächlich komplett zerstört werden können, ist noch nicht mit Langzeitstudien nachgewiesen. Sollten sie lediglich entleert werden, füllen sie sich wieder, wenn nicht auch der Lebensstil mitsamt Ernährung maßgeblich verändert wird.

Tiefenerwärmung für strafferes Gewebe

Das erste und einzige von der amerikanischen FDA-Behörde und der EU zertifizierte für die Cellulitebehandlung zugelassene und patentierte Gerät „Velashape“ kombiniert drei verschiedene Energieformen, um eine Reduzierung des Körperumfangs zu erreichen und gleichzeitig das Erscheinungsbild von Cellulite zu verbessern.

Wo es am besten wirkt: Die Methode eignet sich für alle Körperregionen – für Bauch, Beine, Po und Arme, kann auch gezielt gegen einzelne tiefe Grübchen eingesetzt werden. Was dabei passiert: Per Infrarotlicht und Radiofrequenz-Strom entsteht eine Tiefenerwärmung (bis zu 15 Millimeter) in der Haut, deren Temperatur auf um 40 Grad steigt.

Zugleich senkt ein Vakuum den hydrostatischen Druck im Gewebe und verbessert dadurch den Abtransport von Flüssigkeiten sowie die Durchblutung. Diese Oberflächen- und Tiefenerwärmung in Kombination mit einem speziellen pulsierenden Vakuum ermöglicht es, das Fett aus der Lederhaut zurück in die Unterhaut zu verlagern, das Bindegewebe regeneriert sich.

Vorteil: Velashaping funktioniert auch ohne eine Umstellung der Ernährung oder ein überehrgeiziges Sportprogramm.

Nachteile: Die behandelten Zonen können noch mehrere Stunden gerötet und geschwollen sein. Für sichtbare Ergebnisse ist eine Behandlungsserie aus mindestens zehn Sitzungen empfehlenswert.

Glatter und elastischer mit medizinischem Kohlendioxid

In Brasilien, Vorreiter vieler Trends der ästhetischen Medizin, erlebt die für uns neue „Carboxy“-Therapie bereits einen Hype. Eignet sich am besten für: Cellulite und die Behandlung von Dehnungs- bzw. Schwangerschaftsstreifen.

Wie es vor sich geht: Injektionen (bei leichter Betäubung mit einer Salbe) mit medizinischem Kohlendioxid aus einer kleinen Pistole werden in die Hautschichten gesetzt. Die dadurch geweiteten Gefäße ermöglichen einen stärkeren Blutfluss zum betroffenen Gebiet, in dem sich Grübchen und Dellen ausgebildet haben.

Dies bedeutet wiederum mehr Sauerstoff für das behandelte Areal, sodass sich weniger Flüssigkeit zwischen den Zellen staut. Langfristig kommt es zu einer Neuanordnung der Kollagenfasern. Beides führt zu einer nachhaltigen Verbesserung der Hautstruktur. Ein weiterer Effekt: Kohlendioxid kann mechanisch Fettzellen zerstören.

Vorteil: Soforteffekt, fast schmerzlos, keine Nebenwirkungen.

Kritikpunkt: Bei uns gibt es noch wenig Erfahrungswerte zu den Langzeiteffekten.

Laserlicht für Dreifachwirkung

„Cellulaze“ heißt das FDA-zugelassene Verfahren aus den USA, das weltweit als wirksamste minimalinvasive Behandlung gegen Orangenhaut gilt, aber trotzdem ein operativer Eingriff ist. Eignet sich am besten für: mittlere bis schwere Cellulite.

Wie geht es vor sich: Während des Eingriffs (unter lokaler Betäubung) wird eine etwa ein Millimeter dünne Kanüle unter die Haut geführt. Innerhalb dieses Röhrchens setzt der Laser, eine speziell entwickelte Faser, Side-Light genannt, Energie frei. Zunächst werden damit Fettpolster vernichtet und die veränderten, verklumpten Bindegewebsfasern durchtrennt, was direkt zu einem glatten Erscheinungsbild führt. Dann wird zusätzlich die Haut bearbeitet, um die Kollagenproduktion anzuregen.

Vorteil: Meist reicht ein Eingriff für deutliche Verbesserung der Gewebe- und Hautqualität, die Jahre anhält. Durch Studien konnte belegt werden, dass nach der Behandlung 33 Prozent der Hautelastizität und 22 Prozent der Hautdicke verbessert wurden.

Nachteil: Wundschmerz, Schwellungen, blaue Flecken, kleine Entzündungen und/oder ein Taubheitsgefühl an der Behandlungsstelle, die aber nach ein paar Tagen abklingen.

Pflegen wir dazu noch einen kontraproduktiven Lebensstil (Rauchen, Alkohol, Stress, Schlafdefizit, zu säure- und kohlenhydratreiche Ernährung und wenig Bewegung) stockt zusätzlich die Durchblutung, der Stoffwechsel ist überlastet. Die Folgen: das Zellgewebe wird nicht mehr optimal versorgt, das Bindegewebe verhärtet sich und: die Fettzellen (je größer sie sind, desto stärker) können sich durch drücken – die Cellulite wird immer deutlicher in ungeliebten Dellen sichtbar!

Ein schwacher Trost: Fast 95 Prozent aller Frauen bilden das weibliche Orangenhaut-Phänomen aus.

Wie Cellulite entsteht

Fair ist es wirklich nicht, aber es liegt in unserer weiblichen Natur: Kaum sind wir den Babyspeck los und mittendrin in der Pubertät, zeigen sich schon die ersten Anzeichen von Cellulite (bei 50 Prozent aller Frauen sind vor dem 20. Lebensjahr schon deutliche Unebenheiten zu sehen). Mit der Pubertät ist die Anzahl der Fettzellen (medizinisch Adipozyten genannt) zwar festgelegt, sie vermehren sich nicht mehr, aber sie können sich von ursprünglich 1,5 mm bis aufs Hundertfache ausdehnen.

Nach neusten Erkenntnissen sollen es Milliarden Fettzellen sein, die sich in kleinen Nestern zusammen ballen. Das ist biologisch durchaus sinnvoll: Denn der Körper von Frauen muss in der Lage sein, Fettreserven anzulegen, um die zehrende Zeit des Stillens bewältigen zu können. Das ist genetisch so (vor-)programmiert – auch wenn keine Schwangerschaft in Sicht ist. Rund zwölf Prozent mehr Fett als Männer können wir speichern – und das vor allem an Po, Hüften und Oberschenkeln.

Dazu kommt die hormonelle Situation: Östrogene (und die steigen ab der Pubertät an) sind für die Architektur und Qualität unseres Bindegewebes verantwortlich. Es muss extrem elastisch sein, damit es sich (eben bei einer Schwangerschaft) ausdehnen kann. Ab dem 25. Lebensjahr nimmt aber nun die Produktion der körpereigenen Aminosäuren ab (ab etwa 35 sogar drastisch); das ist dramatisch, weil Aminosäuren zur Bildung unserer stützenden und elastischen Fasern (Kollagen) unentbehrlich sind.

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