Beautyfrage: Wird Vitamin D trotz UV-Schutz gebildet?
Der Körper benötigt Vitamin D, etwa für stabile Knochen. Zum Bilden braucht er UVB-Strahlung. Nur: Kann Vitamin D auch mit UV-Schutz produziert werden?
von Marlene Burba
13. August 2025

Patrick Hawlick / Unsplash
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Vitamin D ist für unseren Körper essentiell wichtig. Das Vitamin hat verschiedene Funktionen und ist unter anderem am Knochenstoffwechsel, bei der Muskelfunktion und Zellteilung beteiligt – und trägt zu einem starken Immunsystem bei.
Bekanntlich wird die körpereigene Bildung von Vitamin D über die Haut durch die UVB-Strahlung der Sonne angeregt. Nur: Heute nutzen wir alle den so wichtigen UV-Schutz (neben Creme oftmals sogar in Form spezieller UV-Kleidung). Und: Wer keinen UV-Schutz verwendet, trägt ja dennoch Kleidung und schützt sich damit indirekt ebenfalls mehr oder weniger vor der Sonne.
Da stellt sich die Frage: Verhindert Sonnencreme die Bildung von Vitamin D? Oder kann der Körper trotz Sonnencreme Vitamin D bilden? Und wie fühlt man sich bei einem Vitamin-D-Mangel?
Verhindert Sonnencreme die Bildung von Vitamin D?
Das Bundesamt für Strahlenschutz bezeichnet die Anregung der körpereigenen Bildung von Vitamin D als die einzig bekannte positive biologische Wirkung von UVB-Strahlung. Für die Vitamin-D-Bildung sind allerdings keine extralangen Sonnenbäder nötig.
Bei hellen Hauttypen genügen im Frühling, Sommer und Herbst bereits täglich etwa zehn Minuten, in denen man sich ungeschützt im Gesicht, an Händen und Armen draußen aufhält, um ausreichend Vitamin D bilden zu können
Vitamin D Mangel im Winter
Weil die UVB-Strahlung im Winter geringer ist, kann es in diesen Monaten zu einem Mangel an Vitamin D kommen. Der Körper bedient sich dann an dem im Sommer angelegten Speicher. Reicht dieser nicht aus, empfiehlt es sich, Vitamin D in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zu supplementieren.
Wissenschaftliche Fachgesellschaften für Knochengesundheit empfehlen einen Vitamin-D-Spiegel (dieser kann mittels einer Blutuntersuchung bestimmt werden) von mindestens 20 Nanogramm pro Milliliter Blut. Bei unter 12 Nanogramm pro Milliliter spricht man von einem Vitamin-D-Mangel.
Vitamin-D-Bildung über die Haut – ein kurzer Faktencheck
1. Vitamin D kann trotz Sonnencreme gebildet werden, denn…
… Sonnencreme blockiert die UVB-Strahlung zwar, eine vollständige Unterbrechung ist trotzdem unwahrscheinlich. In den meisten Fällen wird Sonnencreme nicht überall gleich dick aufgetragen, sodass es dennoch Körperstellen gibt, an denen UVB-Strahlen auf die Haut treffen.
2. Wird die Vitamin-D-Bildung auch in Innenräumen am Fenster angeregt?
Nein. Weil die meisten Glasscheiben UVB-Strahlen herausfiltern, genügt es für die Bildung von Vitamin D nicht, sich in geschlossenen Innenräumen ins Sonnenlicht zu setzen.
3. Was ist der Unterschied von UVB- und UVA-Strahlen?
Der Unterschied dieser beiden ultravioletten (=UV) Strahlungen liegt in der Wellenlänge. UVA-Strahlen dringen tiefer in die Haut ein und können vorzeitige Hautalterung und Falten verursachen. UVB-Strahlen sind eher für einen Sonnenbrand verantwortlich und begünstigen die Entstehung von Hautkrebs.
4. Kann Vitamin D auch im Schatten gebildet werden?
Zwar wird im Schatten weniger Vitamin D als in der Sonne gebildet, aber: Wer sich täglich draußen aufhält, kann in der Regel ausreichend Vitamin D bilden.
Woran erkenne ich einen Vitamin-D-Mangel?
Ein Vitamin-D-Mangel ist für den Körper in jedem Alter ungünstig. So könnte sich dieser äußern:
- Du fühlst Dich antriebslos.
- Du kannst Dich schlecht konzentrieren.
- Bei körperlicher Anstrengung bekommst Du Kopfschmerzen und Schwindel.
- Du hast brüchige Fingernägel.
- Deine Gelenke schmerzen.
- Deine Augenlider zucken.
Bei einem Verdacht auf einen Mangel an Vitamin D, solltest Du die Ursache für Deine Beschwerden mit einem*einer Arzt*Ärztin klären.
Also: Verzichte nie auf ausreichend Sonnenschutz, nur weil du Vitamin D tanken willst. Deine Haut und Deine Gesundheit danken es Dir – auch in vielen Jahren noch!