Beautyfrage: Sind Duftstoffe in Kosmetik wirklich schädlich?
Parfüm in Kosmetik steht oft in der Kritik. Doch sind Duftstoffe wirklich schlecht für unsere Haut – oder können sie sogar einen positiven Effekt haben?
von Marlene Burba
19. November 2025
Unsplash / Anita Austvika
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Kaum eine Creme, ein Serum oder ein Shampoo kommt heute ohne angenehmen Duft aus. Der Geruch entscheidet oft mit, ob wir ein Produkt lieben – oder es nie wieder anfassen.
Doch immer häufiger taucht die Frage auf: Sind Parfüm und Duftstoffe in Kosmetik schädlich? Zwischen sinnlichem Pflegeerlebnis und möglichem Hautstress liegt ein schmaler Grat.
Parfüm in Kosmetik – schädlich oder harmlos?
Das Wort „Parfüm“ in der INCI-Liste klingt romantisch, kann aber vieles bedeuten. Unter diesem Begriff verbergen sich oft komplexe Duftmischungen aus bis zu hundert Einzelsubstanzen – synthetisch oder natürlich.
Problematisch wird es, wenn empfindliche Haut überreagiert. Menschen mit Neurodermitis oder Rosazea etwa können auf Duftstoffe gereizt reagieren – mit Rötungen, Brennen oder Jucken. Für normale Hauttypen hingegen sind sie meist unbedenklich, solange die Konzentration niedrig ist.
Duftstoffe in Kosmetik – warum sie so beliebt sind
Duftstoffe wecken Emotionen. Sie können entspannen, beleben oder Erinnerungen hervorrufen – und machen die tägliche Pflegeroutine zu einem sinnlichen Ritual. Marken setzen gezielt auf Duft, um den Charakter eines Produkts zu unterstreichen.
Eine beruhigende Nachtcreme duftet zart pudrig, ein Reinigungsgel frisch und klar. Für viele gehört dieser Effekt einfach dazu – und genau das macht den Unterschied zwischen einer funktionalen Pflege und einem echten Wohlfühlmoment.
Denn: Kosmetik ohne Duftstoffe riecht oft manchmal nach den reinen Inhaltsstoffen – und das kann von chemisch, medizinisch bis ranzig reichen. Ein angenehmer Duft kann dagegen helfen, abzuschalten, zu entspannen und Pflege als kleinen Moment der Erholung wahrzunehmen.
Natürliche Duftstoffe für Kosmetik – besser für die Haut?
Immer mehr Hersteller greifen zu ätherischen Ölen und pflanzlichen Essenzen als natürlichen Alternativen zu synthetischen Düften.
Doch „natürlich“ bedeutet nicht automatisch „hautfreundlich“. Auch ätherische Öle können allergene Stoffe enthalten und die Haut reizen. Entscheidend ist die Dosierung und der eigene Hauttyp.
Wer zu Reizungen neigt, sollte besser auf duftfreie oder hypoallergene Produkte setzen – und gezielt Inhaltsstoffe wie „fragrance-free“ oder „ohne Parfum“ suchen.
Wie Du Duftstoffe in Deiner Pflege besser einschätzt
Ein Blick auf die Inhaltsstoffliste verrät viel: Steht „Parfum“ oder „Fragrance“ weit hinten, ist der Anteil gering.
Begriffe wie „Limonene“, „Linalool“ oder „Citral“ weisen auf deklarationspflichtige Duftstoffe hin – häufig natürlichen Ursprungs, aber potenziell allergen.
Wer seine Haut kennt, kann damit bewusst umgehen: Ein zarter Duft muss kein Risiko sein – solange Du weißt, was Deine Haut mag.