Was Du über LSF wissen solltest
Was sagt der Lichtschutzfaktor wirklich aus? Wir klären, wie LSF gemessen wird, was er schützt – und warum UVA-Schutz genauso wichtig ist wie UVB.
von Marlene Burba
31. Juli 2025

Leandro Crespi / Unsplash
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Sonnenschutzprodukte gehören für viele längst zur täglichen Hautpflege – doch was steckt eigentlich genau hinter dem Begriff Lichtschutzfaktor (LSF)? In diesem Beitrag klären wir wichtige Fragen rund um die Wirkung, Messung und Anwendung von LSF – jenseits der üblichen Sonnenschutz-Mythen.
Was bedeutet der Lichtschutzfaktor (LSF) genau?
Der Lichtschutzfaktor (LSF) ist eine Kennzahl, die angibt, wie stark ein Sonnenschutzmittel vor UVB-Strahlung schützt – also vor der Strahlung, die Sonnenbrand verursacht.
Konkret verlängert der LSF die Zeit, die Du in der Sonne verbringen kannst, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Dabei bezieht sich der Wert auf die individuelle Eigenschutzzeit der Haut – also die Zeit, die Deine Haut ohne Schutz „aushalten“ würde, bevor sie rot wird.
Beispiel: Wenn Deine Haut ohne Schutz nach 10 Minuten zu brennen beginnt, verlängert ein LSF 30 diese Zeit theoretisch auf 10 × 30 = 300 Minuten – also 5 Stunden.
Was schützt der LSF – nur gegen UVB oder auch gegen UVA?
Der Lichtschutzfaktor (LSF) bezieht sich ausschließlich auf den Schutz vor UVB-Strahlung – also den Strahlenanteil der Sonne, der vor allem für Sonnenbrand verantwortlich ist.
UVA-Strahlen hingegen dringen tiefer in die Haut ein und sind maßgeblich beteiligt an Hautalterung, Pigmentflecken und sogar an der Entstehung von Hautkrebs.
Ein Produkt mit hohem LSF schützt also zuverlässig vor UVB-bedingten Schäden – aber nicht automatisch auch vor UVA-Strahlen.
Daher solltest Du beim Kauf auf ein Sonnenschutzmittel achten, das ausdrücklich „UVA-Schutz“ oder ein entsprechendes Symbol (z. B. ein Kreis mit „UVA“) trägt. In der EU ist dieses Zeichen nur erlaubt, wenn das Produkt mindestens ein Drittel des UVB-Schutzes auch gegen UVA-Strahlung bietet.
Wie wird der LSF gemessen?
Die Bestimmung des LSF erfolgt unter standardisierten Bedingungen im Labor – meist an freiwilligen Testpersonen mit heller Haut. Dabei wird die Haut mit einer definierten Menge des Produkts bestrichen (2 mg/cm²) und anschließend UVB-Strahlen ausgesetzt.
Anhand der Zeit bis zum Auftreten einer Hautrötung mit und ohne Sonnenschutz wird der Faktor berechnet.
Beispiel: Wenn ohne Schutz nach 5 Minuten eine Rötung eintritt, mit Produkt aber erst nach 150 Minuten, ergibt das einen LSF von 30.
Warum gibt es in der EU keine Sonnenschutzprodukte mit LSF 100?
Ein LSF 100 suggeriert absolute Sicherheit – doch kein Produkt kann 100 % der UVB-Strahlen blockieren.
Aus diesem Grund erlaubt die EU-Kosmetikverordnung eine klare Klassifizierung: Produkte mit einem Schutzfaktor über 50 dürfen nur als „LSF 50+“ bezeichnet werden – egal, ob der tatsächliche Wert 60, 80 oder 100 wäre.
Das soll Verbraucher*innen davor schützen, sich in falscher Sicherheit zu wiegen und zu lange in der Sonne zu bleiben. Denn auch mit sehr hohem LSF können UV-Schäden entstehen – vor allem, wenn zu wenig oder zu selten gecremt wird.
Für welchen Sonnenschutz Du dich entscheidest. Wichtig ist immer: Großzügig auftragen, regelmäßig nachcremen – und den Sommer clever genießen!
Denn echte Schönheit beginnt nicht bei der perfekten Bräune – sondern bei gesunder, strahlender Haut.