Beauty aus der Natur: Was Naturkosmetik kann – und was nicht

Pflege mit Inhaltsstoffen aus der Natur wird immer beliebter – neuen Möglichkeiten und immer spannenderen Konzepten sei Dank! YBPN weiß, was hinter moderner Naturkosmetik steckt.

Geschminkte Frau natürlich, hinter Blatt

© iStock

Nach Sektionen lesen

Folgende -Begriffe findest Du in diesem Artikel:

Hochwertige, minimalistische Designs moderner Produkte treffen auf natürliche und hochwirksame Ingredienzen –  kein Wunder, dass Naturkosmetik einen Hype genießt, der nicht abzuschwächen scheint. Das liegt vor allem an intensiver Forschung, die den Naturkosmetikmarken die immer zeitgemäßere Formulierung ihrer Produkte ermöglicht. „Heute lassen sich beispielsweise durch innovativ geschichtete Mineralpigmente ganz neue Farbeindrücke beim Make-up erzielen“, erklärt Inka Bihler-Schwarz, Kommunikationsleiterin bei dem Naturkosmetikpionier Dr. Hauschka.

Neue Emulsionstypen erlauben außerdem fortschrittliche Texturen in den Produkten der Naturkosmetik – seidige Fluids statt pastenartige Foundations. Sprich, selbst vegane Kosmetik-Alternativen vieler Marken können Ihren Teint jetzt ebenmäßiger erscheinen lassen.

„Dank innovativ geschichteter Mineralpigmente lassen sich jetzt ganz neue Farbeindrücke beim Make-up erzielen.“

Inka Bihler-Schwarz

Kommunikationsleiterin bei Dr. Hauschka

Bio-, Pflanzen- und Naturkosmetik – alles eine Frage des Hauttyps 

So kommt es, dass zeitgemäße Natur- oder Biokosmetik konventioneller Kosmetik in vielen Bereichen in nichts mehr nachsteht. Das gilt vor allem für Pflegeprodukte, deren natürliche Inhaltsstoffe unsere Haut jetzt immer besser verwerten kann. Denn so hautfern, wie einige Inhaltsstoffe aus der Natur scheinen, sind sie oft gar nicht. „Viele Öle, die aus Pflanzen gewonnen werden, enthalten Palmitinsäure, die ein wichtiger Bestandteil der Hautbarriere und des Säureschutzmantels ist“, weiß Bihler-Schwarz. Antioxidativ wirkende Inhaltsstoffe in der Kosmetik – wie Vitamin E – bieten der Haut zusätzlichen und vor allem natürlichen Schutz.

Auch Anja Moschko, Pflege-Expertin in einer YBPN-Parfümerie, schwärmt von den neuen Entwicklungen der Naturkosmetik – unterscheidet aber bei der Gesichtspflege klar zwischen Hauttypen und Pflegebedürfnissen: „Prinzipiell ist Gesichtspflege aus dem Bereich der Naturkosmetik für jede Haut geeignet, selbst ein unreiner Teint kann wirksam bekämpft werden, beispielsweise mithilfe von Pflege, die Schachtelhalm oder Hamamelis enthält.“ Wer allergische Reaktionen auf Gräser oder Pollen zeigt, sollte auf Rat der Expertin lieber eine konventionelle Gesichtspflege, allerdings eine inhaltsstoffarme für sensible Haut verwenden. Auch an die Wirkung von Hochleistungspflege im Anti-Aging-Bereich käme Naturkosmetik heute noch nicht heran – obwohl an vergleichbaren, natürlichen Biotech-Varianten fleißig getüftelt wird.

„An die Wirkung von Hochleistungspflege im Anti-Aging-Bereich kommt Naturkosmetik heute noch nicht heran.“

Anja Moschko

Kosmetikerin von einer YBPN-Parfümerie

Unser Tipp: Kombinieren Sie Pflanzen-, Bio- oder Naturkosmetik ruhig mit klassischer Pflege für das Gesicht, indem Sie zum Beispiel ein Hochleistungsserum nach einer natürlichen Reinigung verwenden. Was Sie beim Kauf beachten sollten: Der Begriff Naturkosmetik ist gesetzlich nicht geschützt. Ob Produkte wirklich frei von chemischen Zusätzen oder tierischen Rohstoffen sind, erkennen Sie häufig nur an der Zertifizierung der jeweiligen Kosmetik. Was diese eigentlich bedeutet? Unser Siegel-Guide klärt auf!

Die wichtigsten Siegel zum Thema Naturkosmetik
  • Der Verband vergibt zwei Siegel: Für Biokosmetik müssen mindestens 95 Prozent der Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs sein und 95 Prozent der Pflanzenstoffe aus biologischem Anbau kommen. Für das Siegel „Naturkosmetik“ reichen 95 Prozent pflanzliche Inhaltsstoffe, von denen 50 Prozent aus biologischem Anbau stammen.

  • Künstliche Duft- oder Farbstoffe, genetisch modifizierte Stoffe, Silikone, Derivate und Erdöl dürfen hier nicht verwendet werden. Unterschieden wird in reine Naturkosmetik, Naturkosmetik mit mindestens 70 Prozent Bio-Anteil und Biokosmetik aus mindestens 95 Prozent biologischer Herkunft.

  • Die Produkte sind frei von Paraffinen, Erdöl sowie synthetischen Duft- und Farbstoffen. Die Ingredienzen stammen überwiegend aus kontrolliert-biologischem Anbau. Tierversuche sowie Rohstoffe von toten Tieren sind verboten.

  • Auf tierische Bestandteile, Nebenprodukte oder aus Tieren gewonnene Rohstoffe wird ebenso verzichtet wie auf Tests an Tieren selbst.

    Gesichtstonikum klärend: Dr. Hauschka

    Seine biologischen Inhaltsstoffe baut das Naturkosmetik-Unternehmen Dr. Hauschka zum Teil in dem eigenen Heilpflanzengarten sowie in Demeter-zertifizierter Landwirtschaft selbst an. 

    3 in 1 Gesichtsöl: Annemarie Börlind

    Bei Annemarie Börlind setzt man nicht nur auf Inhaltsstoffe aus kontrolliert-biologischem Anbau oder Wildsammlung – die Pflegemarke aus dem Schwarzwald gewinnt das Tiefenquellwasser für ihre Produkte auch aus eigens angelegter Quelle. So ist dieses komplett von Schadstoffen befreit.

    Roll-on Mineral Deodorant: Ahava

    Die vegane Pflege von Ahava ist vor allem für ihre Ingredienzen aus dem Toten Meer bekannt. Aber wussten Sie, dass diese allesamt Ecocert-zertifiziert sind? Auch auf genveränderte Inhaltsstoffe wie Lanolin, SLS, Parabene und Mineralöle verzichtet das israelische Label.

    Cleanser Frische Gel: Ebenholz

    Mit Essenzen von Rosskastanie bis Birkenblatt: Bei dem veganen Männerlabel Ebenholz kommt die Pflegekraft deutscher Wälder zum Einsatz. Nachhaltig ist auch die Verpackung aus recycelbarem Schwarzglas und ausschließlich mit Feuer behandeltem Holz.

    Nail Lacquer Cinnamon: Faby

    Bis Nagellacke komplett chemiefrei sind, ist es noch ein langer Weg. Faby macht mit seiner „Nature“-Kollektion einen ersten Schritt und setzt bei den Farben auf 87 Prozent natürliche Inhaltsstoffe.

    Organic Lip Balm Strawberry Sorbet: Eos

    Den lassen wir gerne an unsere Lippen: Die Pflege von Eos besteht zu 100 Prozent aus natürlichen Inhaltsstoffen, die zu 95 Prozent biozertifiziert sind.

    Aromaessence Lavandula Iris: Decléor

    Mit der Natur im Einklang sein – so lautet das Ziel von Decléor. Dafür arbeiten die Aroma-Experten mit 100 Prozent reinen und natürlichen Ingredienzen ohne Farb- und Konservierungsstoffe und setzen sich aktiv für den Erhalt gefährdeter Pflanzen ein.

Abonniere unseren

Newsletter

mit Trends & Aktionen

Werde Teil der Beauty Professional Familie und erhalte spannende Einblicke und Insider-Tipps aus erster Hand. Jetzt anmelden!

Abmeldung jederzeit möglich

Besondere Angebote
Wertvolle Insider-Tipps
Exklusive Geschenke
Tolle Gewinnspiele