High-Tech-Kosmetik: Pflegeprodukte, die sich verändern

Kosmetik, die ihre Konsistenz oder den Aggregatzustand ändert, um Wirkstoffe effektiver einzusetzen. Beauty-Science-Fiction oder Hightech-Kosmetik?

von Daniela Jambrek

05. Oktober 2023

High-Tech-Kosmetik

© Anna Efetova / Getty Images

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Kosmetik, die nach Bedarf ihre Konsistenz oder den Aggregatzustand ändert, damit die Inhaltsstoffe effizienter wirken und besser an die Haut weitergegeben werden können, nennt man High-Tech-Kosmetik.

Was sich anhört wie wildes Wunschdenken zukunftsorientierter Dermatologen und Kosmetik-Fans, ist längst Realität.

High-Tech-Kosmetik – ein Märchen?

YBPN hat genau hingesehen und nachgefragt, was sich hinter High-Tech-Kosmetik verbirgt.

Warum haben Kosmetikunternehmen geforscht und getestet, um Produkte produzieren zu können, die verschiedene Phasen entwickeln, sobald sie auf der Haut gelandet sind?

Ist High-Tech-Kosmetik Schnickschnack? Warum wird ein Produkt nicht gleich in seiner wirksamsten Form angeboten?

Wir finden heraus: weil jede Phase einen eigenen, individuellen Job macht. Effektiver geht es nicht.

Gel, Öl, Milch – High-Tech für die Gesichtsreinigung

Aus Gel wird Öl, dann Milch – Reinigungsprodukte, wie der „Rose Nature Oil-to-Milk Cleanser“ von Annemarie Börlind, erfinden sich bis zu dreimal neu, um die Haut besonders gründlich und schonend zu reinigen und verblüffen dabei mit wechselnden Texturen:

Sie werden als Gel auf die Haut aufgetragen, weil sich Umweltpartikel wie Feinstaub auf diese Weise am wirksamsten binden lassen.

Ölhaltige oder wasserfeste Verschmutzungen, wie etwa Make-up-Reste, verbinden sich hingegen am besten mit öligen Formulierungen, weshalb sich das Gel beim Einmassieren in die Haut in ein Öl verwandelt.

In der dritten Phase wird das Produkt zu einer sanften Milch, einfach, weil es sich in dieser Form besonders sanft und rückstandslos von der Haut abwaschen lässt.

Kosmetik mit Tiefenwirkung: Die Action-Maske

Mit der reinigenden „Pep Start Double Bubble Purifying Mask“ von Clinique ist richtig was los im Gesicht:

Auch sie landet in praktischer Geltextur auf der Haut, wo sie sich aber innerhalb von zwei Minuten in eine Schicht prickelnder kleiner Perlen verwandelt.

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„Die Oberfläche des Produktes wird durch die Bubbles extrem vergrößert“, erklärt Dominique Baro, Trainerin bei Clinique, „auf diese Weise entsteht viel mehr Raum, in dem Schmutz, überschüssige Hautschüppchen, Öl, Feinstaub und andere belastende Partikel aufgenommen und gebunden werden können.“

Klingt stressig für den Teint? Das Gegenteil ist der Fall:

„Die Aufschäumer, die die Bubbles erzeugen und gleichzeitig reinigend wirken, sind pflanzenbasiert und äußerst sanft und hautverträglich,“ bestätigt die Expertin. High-Tech-Kosmetik kann also auch natürlich sein.

High-Tech-Kosmetik sind kluge Pflegeprodukte

Ein Pflegeprodukt ist in festem Zustand, also als Crème oder Gel, am besten in der Lage, Wirkstoffe zu deponieren. In diesem Zustand gelingt es aber nicht, die Wirkstoffe besonders tief in die Haut zu transportieren.

Damit die enthaltenen Substanzen die erforderliche Tiefenwirkung haben und Verbindungen mit der Haut eingehen können, ändern die ausgeklügelten neuen High-Tech Pflegeprodukte ihren Aggregatzustand oder ihre Konsistenz beim Auftragen – und zwar angeregt durch die Wärme der Haut (wie zm Beispiel das Gelée Minceur 3-En-1 von Payot).

Dieses Wissen in Sachen High-Tech-Kosmetik ist nicht neu. Schon die legendäre „Crème de La Mer“ von La Mer beispielsweise verlangt ein Ritual, um optimal zu wirken:

Die Crème muss vor dem Auftragen zwischen den Fingerspitzen angewärmt werden, um die Wirkstoffe freizusetzen und eine Tiefenwirkung zu erzielen.

High-Tech-Kosmetik geht (nicht nur) einen Schritt weiter

Die neue Pflege-Generation geht einen Schritt weiter und wird selbstständig.

Perfektes Beispiel: der „Baume-En-Eau A La Rose Noire“ von Sisley.

Das Hightech-Pflegeprodukt ist eine Wasser-in-Öl-Emulsion, die als geschmeidige Crème aufgetragen wird, um sich bei Kontakt mit der Haut dank der eigens entwickelten „Water drop“-Textur in Millionen Mikro-Wassertröpfchen zu verwandeln.

Diese Mikrotröpfchen sind in der Lage, bis ins Innere der Epidermis einzudringen, um dort die geballte Kraft der Aktivstoffe aus der schwarzen Rose wirken zu lassen.

Eine Tiefenwirkung, die es in sich hat. Dank feinster High-Tech-Kosmetik.

Ein wenig nachgeholfen werden muss bei der „Ultra Pure Solutions Hybrid Second Skin Mask“ von M2Beauté:

Hier sind die bioaktiven Substanzen zunächst in einem Braunalge-Trägermaterial eingeschlossen.

Die trockene Maske wird auf das Gesicht aufgelegt und mit ultrareinem, leicht basischem Wasser besprüht.

Auf diese Weise aktiviert, legt sie sich wie eine zweite Haut auf das Gesicht, und der im Braunalgenextrakt eingebettete Mineralkomplex aus Kalzium und Natrium gelangt in tiefere Hautschichten und kann dort gezielt seine Tiefenwirkung entfalten.

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