Experteninterview: Braut Make-up 2021

Ein Braut-Make-up hat viele Kriterien zu erfüllen. Unsere Expertin verrät, was besonders wichtig ist und welche SOS-Tipps jede Braut beachten sollte.

von Birgit Brycz

05. August 2021

Braut mit Schleier im Auto

© Laurence Monneret / Getty Images

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Juchhu, es kann wieder geheiratet werden – und das im großen Stil. Mit vielen Gästen, herzerwärmenden Momenten und ordentlich Champagner! 

Damit die eigene Hochzeit ein Tag mit den schönsten Erinnerungen bleibt, sollte alles gut durchdacht und geplant sein. Dazu gehört auch ein professionelles Braut-Make-up, das viele Kriterien erfüllen muss:

  1. Es soll zu Dir, Deinem Kleid und natürlich zu Deinem Stil passen
  2. Ein Braut-Make-up sollte stets natürlich aussehen
  3. Das Hochzeits-Make-up sollte lange halten und Deinen Teint dauerhaft mattieren
  4. Lippenstift und Mascara müssen langanhaltend sein und viele Küsse überstehen können

Wir haben die Expertin gefragt, auf was man bei einem Braut-Make-up achten sollte und was in keiner Brauttasche fehlen darf.

Karo Morawskyi, Teamleitung aus der Parfümerie Wiedemann in Holzkirchen, verrät im Interview, auf was es bei einem Hochzeits-Make-up ankommt. Plus: Ihre ganz persönlichen SOS-Tipps!

Experteninterview: Das perfekte Braut-Make-up

Du bist auf Make-up und Frisuren spezialisiert. Welches Braut-Make-up oder welchen Stil kannst Du empfehlen?

Eine Empfehlung ist immer individuell und muss abgestimmt sein auf den jeweiligen Typus, denn ein Hochzeits Make-up ist abhängig vom Brautkleid, der Frisur, von den Blumen und natürlich von der Braut selbst. Eine Stilberatung ist also sehr vielseitig.

Wie wichtig ist Beratung bei einem Braut-Make-up?

Beratung ist das Wichtigtse. Ich mache selten ein Braut Make-up ohne eine ausführliche Besprechung. Auch ein Probe-Make-up sollte vorher stattfinden. So kann ich auf die Wünsche der Braut eingehen.

Ich frage die Braut zum Beispiel nach ihrem Privatleben, welcher Art ihr Mann ist und was sie mag. Durch Fragen kann ich sehr viel herauskriegen über ihren Typ – erst dann fange ich an, sie zu beraten.

Probeschminken für das Hochzeits-Make-up

Beim Probeschminken schminke ich erst ganz leicht, dann kommt ein Lippenstift dazu, oder die Braut zeigt mir Fotos. Oft passt eine Vorstellung der Braut aber gar nicht zum Typ und ich schminke jede Gesichtshälfte anders: eine nach Vorstellung der Kundin, die andere nach meiner Make-up Empfehlung.

Meist entscheiden sich die Kundinnen für die von mir empfohlene Seite, weil sie merken: Hey, das sieht tatsächlich viel besser aus! Der Look auf meinem Bild passt gar nicht zu mir.

Das gilt auch für die Braut-Frisur, denn gewünschte Frisuren passen manchmal gar nicht zur Kopfform. Frisur und Make-up aus einer Hand ist in vielerlei Hinsicht von Vorteil: Man kann direkt beides besprechen und aufeinander abstimmen.

Dennoch sollte man auch immer auf die Wünsche der Braut eingehen, das ist sehr wichtig. Einflüsse des Wunsch-Make-ups lasse ich natürlich immer gern einfliessen.

Wie viel Zeit sollte ich für ein Braut-Make-up einplanen?

Am großen Tag brauche ich maximal eine halbe bis dreiviertel Stunde für das Hochzeits-Make-up. Alle Produkte sind vorbereitet, der Kajalstift ist gespitzt und ich weiß genau, wie es aussehen soll.

Die Braut-Frisur kommt natürlich noch on top, hier hängt es davon ab, ob Locken gemacht werden oder welche Art von Hochsteckfrisur es wird.

Tipps und Tricks fürs Braut-Make-up

Gibt es spezielle Produkte, die Du bei einem Braut-Make-up verwendest?

Ich verwende immer einen Primer – sowohl für Make-up, Augen als auch Lippen. Eine gute Grundierrung ist das A&O.

Ein natürliches, leichtes und dabei langanhaltendes Braut-Make-up, gern auch ölfrei ist immer die bessere Wahl, da das Make-up ständig in Bewegung ist – beim Lachen, beim Reden und vielem mehr. Camouflage Make-up setzt sich schneller in den Falten ab.

Dazu kommt ein longlasting Lippenstift und natürlich wasserfeste Wimperntusche. Das Make-up ist leicht deckend (auch um den Cakey-Effekt zu vermeiden) und der Primer hilft für die Haltbarkeit.

Zum Schluss fixiere ich die Foundation mit einem losen Puder, den ich der Braut auch gern mitgebe für ihre Brauttasche. So ist sie für alle Fälle gewappnet.

Was sollte man bei einem Braut-Make-up vermeiden?

Ein zu stark deckendes Make-up, das Gesicht soll doch leben und strahlen!

Am besten auch vermeiden: lichtreflektierende Lidschatten, zuviel glitzernende Pigmente. Beim Blitzlichtgewitter des Fotografen kommen die Glanzpunkte nachher zu stark heraus.

Ein bisschen Feenstaub darf natürlich jede Braut tragen – denn schließlich ist man an dem Tag ja eine Fee! Ein Contouring empfehle ich aber dennoch immer, denn so kann Licht und Schatten ins Gesicht gezaubert werden. Nur nicht zuviel Glitzer, der steht zu sehr im Fokus!

Was tun bei verlaufendem Make-up nach einer tränenreichen Zeremonie?

Das wichtigste ist: nicht wischen! Oil Blotting Paper kann auch Nässe aufnehmen, die feinen Blättchen sind nämlich fett- und wasserabsorbierend. Ein vernünftiges Braut-Make-up vom Profi verwischt nicht, daher nur abtupfen!

Auf was sollte eine Braut in ihrer Tasche nicht verzichten?

Die Oil Blotting Paper sind ganz, ganz wichtig, ein Muss ist außerdem der Lippenstift zum Nachzeichnen und ein kleines Duftspray des Brautparfums (gern ein Parfum, das man sonst nicht trägt – dann verbindet man den Duft stets mit dem Hochzeitstag. Eine tolle Erinnerung!)

Ansonsten empfehle ich eine Strumpfhose (lacht!).

Die richtige Frisur zum Hochzeits-Make-up

Welche Frisur ist ein All-Time-Klassiker, praktisch, aber dennoch elegant?

Der All-Time-Klassiker ist ein Dutt im Nacken, denn der kann ganz vielfältig sein. Zudem ist er relativ leicht: Man flechtet die Haare und dreht sie anschließend ein. Der Dutt kann oben, unten oder seitlich angesetzt werden und ist in vielerlei Richtungen wandelbar. Der Dutt passt immer – ob zur Dirndl-Hochzeit oder einem klassichen Fest.

Wie komme ich auf dem Hochzeitfoto am besten rüber? Gibt es Tricks und Tipps?

Am besten sich vorher über die eigene Schokoladenseite bewusst machen, denn mit der Sonnenseite strahlt man am meisten!

Vor dem Braut-Make-up einfach mal nach ungten gucken, dann sieht im Spiegel die Schatten im Gesicht, diese liegen meist unter den Augen und am Kinn. Diese Partien gilt es aufzuhellen, am besten mit einem Concealer. Das Gesicht anschließend abpudern (Stirn, Nase, Kinn) und es kann auf dem Foto nichts mehr schiefgehen.

Ich setze zudem je nach Gesicht auf die richtigen Konturen und auf sanfte Rosé- und Pfirsichtöne auf den Wangen.

Und ansonsten: Sich natürlich geben und lächeln, dann lachen auch die Augen! Einfach nicht zuviel Gedanken darüber machen. Eine glückliche Braut sieht immer toll aus!
 

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